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Bratl-Schießen

Eine traumhafte Winterlandsschaft, ein strahlender Himmel und es ist windstill.  

Auf dem zugefrorenen Winterleitensee tummelt sich eine ausgelassene Gruppe.

Die Eisbahn wird geputzt, Kerben werden in das Eis geschlagen  und das Teewasser wird aufgestellt. Die Eisstöcke werden fachmännisch getestet und mehrmals ausprobiert bis man sich für einen entscheidet. Schließlich geht es ja um das Bratl, also den Schweinsbraten, um den sich bei diesem Wettkampf alles dreht. Und natürlich auch um die Ehre. Ein altes steirisches  Kräftemessen auf glattem Untergrund.

Jetzt brauchen wir aber zwei Mannschaften mit einem Chef und einem Chefstellvertreter. In der Fachsprache nennt man die Mannschaft Moarschaft, den Chef Moar und seinen Stellvertreter Beirat. Der Moar ist bei diesem Sport ein unbedingt notwendiges aber auch ein überaus ehrenvolles Amt. Die Moarschaften werden durch Zusammenschießen aller Teilnehmer ermittelt, dabei ist nicht das Erlegen der Stocksportler gemeint, sondern die Aufteilung der Teilnehmer in zwei Mannschaften. Diese ergibt sich nach dem ersten Schuss in Richtung Daube durch die Distanz der Stöcke zur Daube, also eng und weit. Die Turnierregeln wurden wie folgt erläutert. Geschossen wird ausschließlich mit Holzstöcken. Die Daube ist ein Holwürfel  der in einiger Distanz zur Fußen, eingelegt wird. Demnach, Fußen ist Start und Daube ist Ziel. Danach wird in abwechselnder Reihenfolge versucht, den Eisstock möglichst nahe an der Daube abzustellen. Der eigene Stock sollte halt näher an der Daube stehen als ein Stock der generischen Moarschaft, im Fachjargon spricht man von einem Mas. Durchaus üblich ist aber auch der robustere Brauch, den bestplatzierten Stock, also den Zieher. einfach durch kräftiges Anstoßen mit dem eigenen Stock, von der Daube zu entfernen. Geschossen wurde auf drei  Gewonnene. Das heißt es wurden so viel Kehren geschossen bis eine Mannschaft dreimal gewonnen hat.

Und dass waren auch heuer wieder die Grünen. Die Roten haben schon länger nicht mehr gewonnen

Zum Abschluss richtet der Wirt von der Winterleitenhütte einen deftigen Bauernschmaus an, der zum überwiegenden Teil von den Verlierern bezahlt wird. Das läuft dann auch nicht ohne blöde Bemerkungen ab.

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